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Donnerstag, 19. Februar 2009

Grundsatzdiskussion

Heute verstoße ich gegen zwei Grundsätze, oder sagen wir Vorhaben, die ich mir in Bezug auf dieses Blog auferlegt habe.

  • Ich zitiere einen Artikel der Bild-Zeitung.
  • Ich äußere mich ein weiteres Mal zu FvTuT.

Warum ich normalerweise die Bild-Zeitung ignoriere bzw. mich weigere sie ernst zu nehmen, dürfte jedem einleuchten. Falls nicht, empfiehlt sich ein Besuch des Bildblogs. FvTuT nehme ich zwar auch nicht ernst, allerdings ist er Fußball-Kommentator bei Premiere und dadurch schwer zu meiden, wenn man wie ich regelmäßig die Spiele der Bundesliga und der ChampionsLeague verfolgt.

Um nach meinem Beitrag vom Dezember den Eindruck zu vermeiden, ich würde mich hier nur noch auf den alten Fritz einschießen wollen, hatte ich es bewusst vermieden auf seinen katastrophalen Live-Kommentar beim Spiel FC Bayern gegen Borussia Dortmund einzugehen. Stattdessen hatte ich mir einfach vorgenommen, beim nächsten Aufeinandertreffen von FvTuT und mir einfach auf “Stadionklang” umzuschalten und von diesem 90-minütigen Experiment hernach an dieser Stelle zu berichten.

An diesem Vorhaben hat sich zwar nichts geändert, allerdings kann ich es mir aufgrund dieses Bild-Artikels nicht verkneifen, hier noch ein paar Sätze loszuwerden.

Wenn der Kommentar der Szene rund um den Boateng-Klose-Zwischenfall FvTuTs einziger Fauxpas in diesem Spiel gewesen wäre, könnte man das ja noch als Ausrutscher werten und es dabei bewenden lassen. Also ganz nach Markus Millers Motto: “Analysieren und dann vergessen.” Allerdings hat FvTuT besagte Szene in der ersten Halbzeit zunächst gar nicht bemerkt und sie dann in der zweiten Hälfte, also nachdem der Kaiser seine Sicht der Dinge zum Besten gegeben hat, umso drastischer kommentiert. Man hatte fast den Eindruck, als ob nach des Kaisers Urteil Boateng offiziell (bzw. Premiere-intern) zum verbalen Abschuss freigegeben sei – und da konnte FvTuT natürlich nicht nachstehen (wer will schon dem Kaiser widersprechen?) und musste noch einen draufsetzen. Zudem ist es bei FvTuT grundsätzlich so, dass er zumeist ziemlich launenhaft irgendetwas schildert, aber ganz sicher nicht das, was auf dem Platz vor sich geht! Wie sonst ist es zu erklären, dass er sich “von einer Stimmung leiten lässt”, wenn besagte Szene schon über 20 Minuten zurücklag? Nein, das ist keine Stimmung, das ist eine Laune.

Und dies bringt mich schon zum nächsten Punkt. FvTuT behauptet: “Und ich kann ein Spiel auch lesen, ohne vorher mit dem Trainer gesprochen zu haben.” Nein, da muss ich entschieden widersprechen! FvTuT hat viele Qualitäten, keine Frage. Er gehört z.B. der schrumpfenden Minderheit in seiner Branche an, die noch vollständige Sätze mit Subjekt, Prädikat und Objekt bilden können. Außerdem ist er sehr erfahren im Umgang mit dem Mikrofon, d.h. er hat in der Regel ein gutes Gespür dafür, wann er mal lauter werden darf und wann er sich eher zurückhalten kann. Auch unterlaufen ihm keine technischen Fehler wie seinem Kollegen Marcel Reif. Aber wirklich zu verstehen, was taktisch auf dem Spielfeld vor sich geht, ist FvTuT in all den Jahren, in denen ich nun Fußball via TV “konsumiere” und deshalb mit ihm in Berührung kam, wirklich noch nie gelungen! Mögliche Positions- oder Spielerwechsel innerhalb einer Mannschaft werden von ihm grundsätzlich falsch prognostiziert. Das kann auch daran liegen, dass er über die Eigenschaften vieler Spieler schlicht zu wenig weiß. Von einer “professionellen Vorbereitung” ist bei ihm jedenfalls nie etwas zu spüren.

Abgesehen davon gehört es meiner Meinung nach auch zu einer professionellen Vorbereitung die Namen der Akteure fehlerfrei aussprechen zu können. Speziell in dieser Disziplin könnte sich FvTuT eine Menge von seinem jüngeren Kollegen Markus Lindemann abgucken, aber das sei nur nebenbei erwähnt.

Mir geht es hierbei gar nicht so sehr um FvTuT selbst, wobei es doch zumeist er ist, der mich vor dem Fernseher verzweifeln lässt – jedenfalls weitaus häufiger als dies seine Kollegen schaffen. Ich habe eher ein grundsätzliches Problem mit dem Ansatz der meisten TV-Kommentatoren. Denn es ist einfach so, dass dem Kommentator bei einer Live-Übertragung eine ziemlich große Verantwortung zuteil wird, und es ist unheimlich frustrierend zu erleben, wenn ein Kommentator seinen Job schlecht macht und dadurch die Wahrnehmung seines Publikums in eine objektiv falsche Richtung lenkt.

FvTuT und Co. werden sicherlich entgegenhalten, dass es vollkommen legitim sei, ihren (angeblich) neutralen Kommentar mit ihren persönlichen Meinungen zu ergänzen. Ich plädiere aber dafür, dass die Kommentatoren sich mit ihrer Meinung bei strittigen Szenen ganz stark zurückhalten sollten. Dieses permanente Festlegenwollen auf die eine definitive Wahrheit hilft doch keinem weiter. Außerdem verlangt dies auch keiner von ihnen. Jeder weiß, dass es die eine Wahrheit im Leben nicht gibt – und im Fußball erst recht nicht. Stattdessen sollte das Wahrgenommene sachlich beschrieben werden und in dem Zusammenhang darf, ja soll sogar eine gewisse Haltung transportiert werden. (Das ist übrigens auch die Maxime, nach der sich die Tagesthemen- und heute journal-Moderatoren zu richten haben.)

Die Kommentatoren sind schließlich keine Fans, die wiederum das Recht haben, sämtliche Szenen ganz eindeutig so oder so zu sehen. Aber viele TV-Macher verwechseln diesen Hang zur ungefragten Meinung leider mit dem Anspruch (nach dem meines Wissens ebenso kein Zuschauer jemals gebeten hat) das "Produkt" möglichst authentisch, d.h. voller Emotionen (Emotionen!!!), also mit zumeist völlig überdrehter verbaler Begleitung zu präsentieren. Diese scheinbar so wichtigen Emotionen, ob gespielt oder echt, haben einerseits auf dem Platz (Schiedsrichter ausgenommen) ihre Daseinsberechtigung und sind andererseits fester Bestandteil dessen, was das Fansein ausmacht. Der Kommentator ist aber Teil des Mediums, d.h. er soll das Ganze übertragen, übermitteln – und eben nicht künstlich verstärken.

So, das war jetzt mal etwas Grundsätzliches von mir zu dem Thema. Man möge mir gerne widersprechen!

Ich werde jedenfalls am Freitagabend das Experiment wagen und beim Gucken des Derbys auf den TV-Kommentar verzichten. Mal sehen, wie das so ist.

Abschließend noch ein paar Worte zu Klopps FvTuT-Boykott: Einerseits eine richtige und nachvollziehbare Maßnahme. Andererseits hätten wahrscheinlich sämtliche Beteiligten (und vor allem wir Zuschauer!) mehr gewonnen, wenn Klopp FvTuT eine Nachhilfestunde in Sachen Fußballtaktik und dem objektiven Einschätzen von Spielsituationen geben würde. Aber darauf haben wahrscheinlich beide keine Lust.

Sonntag, 14. September 2008

Mein ganz persönlicher Derby-Crashkurs

3:3 gegen Scheiße 04! Nachdem man bereits mit 0:3 zurücklag! Wahnsinn! Aber war das wirklich die "Mutter alles Derbys", wie Marcel Reif in seinem Live-Kommentar für Premiere verkündete? Ich weiß es nicht, denn ich habe es nicht live miterlebt. Ich saß zwar am Samstagnachmittag in schwarzgelber Montur in meinem Wohnzimmer und sowohl der Fernseher, als auch der Premiere-Receiver funktionierten tadellos. Aber trotzdem kann ich nicht wirklich mitreden.

Warum?

Die Gründe dafür sind vielschichtig. Da waren zum einen die ebenfalls anwesenden befreundeten VfB-Fans, die mit mir gemeinsam über eine Stunde lang von der spielerischen Armut der Dortmunder gequält wurden und die ebenso entsetzt wie ich das vogelwilde Treiben Mohamed Zidans beobachtet hatten. Zum anderen war da die Einsicht bei mir, die Geduld und Loyalität meiner Freunde nicht länger zu strapazieren durch das Anschauen eines Spiels, welches um die 60. Minute herum mausetot war, während es zum Beispiel beim Spiel der Stuttgarter bei der TSG Hoffenheim noch vollkommen ausgeglichen zuging. Also befahl ich in der 64. Spielminute des Derbys den Wechsel zum Spiel des VfB. Zidan wurde ausgewechselt, nun sollte auch unser Leid ein Ende haben. Schwarzgelber Fan-Stolz hin oder her, das war es einfach nicht wert, es sollten ja nicht auch noch unschuldige Schwaben unter dieser schmachvollen Niederlage weiter leiden müssen.

Das Ergebnis dürfte bekannt sein: Dortmund erzielte nach unserem Umschalten noch drei Tore (mindestens eins davon hätte nicht zählen dürfen), Schlacke verlor zwei Spieler durch Platzverweise (mindestens drei hätten es sein müssen) und unsere Fußball-Fernseh-Runde bekam all das nicht mit, da es das sensationelle 0:0 des VfB verfolgte.

Dortmunds Trainer Jürgen Klopp sprach nach dieser Partie von einem "Crash-Kurs" in Sachen Derbys. Die Art Crashkurs, die ich gestern um kurz vor fünf per Fernbedienung ansteuerte, hat er damit aber, glaube ich, nicht gemeint...

Dienstag, 26. August 2008

"Schleich dich und lass mich gucken!"

Zur Abwechslung mal wieder etwas aus der Abteilung Ärsche: Premiere-Kommentator Marcel Reif wurde am letzten Samstag beim Spiel Werder Bremen gegen Scheiße 04 zwischendurch offensichtlich die Sicht versperrt. So etwas kommt bei einem Fußballspiel schon mal vor und da ist es nur recht und billig, wenn man als kurzzeitig Sichtbehinderter das Sichthindernis entsprechend zurechtweist. Wir sind hier schließlich in einem Fußballstadion!