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Montag, 26. Januar 2009

Trikottausch

Besser hätte es aus meiner Sicht nicht laufen können: Kappa wird ab der kommenden Saison neuer Ausrüster von Borussia Dortmund und ersetzt damit Nike. Der BVB geht damit den umgekehrten Weg von Werder Bremen, die bisher von der italienischen Marke eingekleidet wurden und sich ab der nächsten Spielzeit über einen angeblich recht lukrativen Deal mit Nike freuen dürfen – und wahrscheinlich auch auf zig verschiedene Nikolaus-, Osterhasen- und 4th-Away-Trikots für Flutlichtspiele im Europapokal (vorausgesetzt die Bremer qualifizieren sich überhaupt für einen der beiden europäischen Wettbewerbe).

Für die anderthalb Stammleser dieses Blogs ist meine Abneigung gegen die Fußballtrikots der Marke Nike bzw. die gemeinsam mit Nike betriebene Merchandising-Politik des BVB sicherlich nichts neues, weshalb ich mir weitere Kommentare in Bezug auf die Firma aus Oregon spare und darauf hoffe, dass sich mit Kappa in Zukunft, wenn schon nicht alles, dann doch wenigstens einiges zum positiven hin verändert. Hier meine diesbezügliche Wunschliste zum 100. Geburtstag des BVB:

  • Ein durchdachtes, der Tradition des BVB angemessenes Design – gerade im Jahr des 100. Geburtstages. Das schließt alberne Farbspielereien und komplizierte Muster von vornherein aus. Schwarzgelb und schlicht sollte es sein.
  • Maximal drei verschiedene Jerseys (Heim-, Auswärts- und Notfall-Ersatz-Trikot) pro Saison reichen locker aus. Schön wäre es zudem, wenn nur jeweils eins nach einer Saison in Rente geschickt würde. So könnten Ausrüster und Verein zwar jedes Jahr etwas neues auf den Markt bringen, aber nicht jedes Shirt wäre bereits nach einer Saison automatisch veraltet.
  • Eine höhere Material- und Verarbeitungsqualität der Fan-Replikas. Das, was Nike zuletzt anbot, speziell im Fall der unsäglichen Weihnachtstrikots, war nämlich eine absolute Frechheit.
  • Etwas niedrigere Preise als bisher. Ein Fan-Trikot muss nicht automatisch 50, 60, oder sogar 70 Euro kosten, Beflockung nicht mal eingerechnet. Will sich Kappa gleich mal bei den Fans beliebt machen, sollte das Preisniveau der Fan-Kollektion generell tiefer liegen als dies bei Nike bislang der Fall war.

Unabhängig von meinen persönlichen Wünschen und Vorlieben liefert der heute bekannt gegebene Kappa-Deal allerdings jetzt schon jedem BVB-Fan einen Grund zu Freude. Zwar wurden die genauen wirtschaftlichen Eckdaten der zunächst auf drei Jahre befristeten Zusammenarbeit nicht genannt, aber es ist davon auszugehen, dass sich Kappa den ganzen Spaß irgendwas zwischen drei und vier Millionen Euro pro Saison kosten lässt. Das wäre zum einen deutlich mehr als das, was die Italiener bisher an Werder Bremen überwiesen haben, und zum anderen nicht viel weniger als das, was die Hanseaten künftig von Nike bezahlt bekommen. Will sagen: im Quervergleich zu den Grünweißen, die nun seit gut fünf Jahren ununterbrochen zur Bundesligaspitze gehören, schlagen sich die Schwarzgelben hier gar nicht so schlecht.

Allerdings muss in dem Zusammenhang auch darauf hingewiesen werden, dass das Gesamtvolumen des aktuellen BVB-Nike-Vertrags von der neuen Vereinbarung deutlich unterschritten wird. Das verwundert aber allenfalls beim ersten Hinsehen, schließlich befand sich die Borussia beim letzten Ausrüsterwechsel von goool zu Nike im Jahr 2004 in einer sportlich relativ guten, wirtschaftlich allerdings katastrophal schlechten Lage. Die letzte Meisterschaft war zwar noch keine zwei Jahre her, das Budget des BVB offenbarte aber Stück für Stück immer größere Löcher. Und in eins dieser Löcher wurden dem Vernehmen nach seinerzeit auch gleich sämtliche Nike-Millionen für die kompletten fünf Vertragsjahre gestopft, um nämlich nicht auf der Stelle Pleite zu gehen. Das war damals offenbar bitter nötig, hatte aber logischerweise zur Folge, dass in den folgenden Jahren so gut wie kein Geld mehr von Nike an die Borussia floss. Insofern hätte wohl jeder neue Ausrüstervertrag eine Einnahmesteigerung auf dem Gebiet bedeutet.

Doch nun genug Business-Talk, stattdessen abschließend noch ein paar Worte zum eigentlichen Sport, schließlich stehen sich am Mittwochabend ausgerechnet Borussia Dortmund und Werder Bremen – wie bereits in der vergangenen Saison – im Achtelfinale des DFB-Pokals gegenüber. BVB-Trainer Jürgen Klopp meinte auf der heutigen Pressekonferenz, dass es ihn gar nicht so sehr interessiere, wo genau die beiden Teams auf der jeweiligen Skala ihrer Leistungsfähigkeit einzuordnen seien nach den gut drei Wochen intensiven Trainings in der Winterpause. Viel wichtiger sei es, dass seine Mannschaft eben das aus sich raushole, was an dem Abend drin sei, und dass dies eben reichen müsse, um den Bremern Paroli bieten zu können. Wenn dann am Ende der Einzug ins Viertelfinale stünde, wäre das sowieso einer besten Sponsoren-Deals, die der Verein machen könne. Recht hat er.

Mittwoch, 19. November 2008

Werder wechselt zu Nike

Aus aktuellem Anlass folgt nun die Fortsetzung der Nike-Trikot-Story: Offenbar dürfen sich ab der kommenden Saison auch die Fans des SV Werder Bremen auf Trikots aus dem Hause Nike freuen. Viele Werder-Fans sind offensichtlich schon sehr auf das neue Heimtrikot gespannt und fragen sich, wie es wohl aussehen wird. Dabei ist das doch ganz offensichtlich, wie dieses soeben bei Nike geklaute Foto beweist:

werder_nike

Montag, 10. November 2008

Nike iD a.D.

Der Sportartikelhersteller Nike wirbt seit einiger Zeit mit einem Produkt namens "Nike iD". Unter diesem Stichwort verbirgt sich die Möglichkeit für den Kunden ein bestimmtes Nike-Produkt, z.B. Fußballschuhe, höchst selbst ganz individuell zu gestalten. Unter anderem heißt es bei Nike:

Du beginnst mit einem Blanko-Artikel oder einer Inspiration und drückst deine Individualität durch Hinzufügen von Farben und einer persönlichen ID aus.

Auf den ersten Blick mag dieses Vermarktungskonzept neu und geradezu revolutionär erscheinen, aber im Grunde genommen ist das nur die konsequente Weiterentwicklung eines Trends, den Nike offenbar schon seit einiger Zeit verfolgt. Schließlich zeichnet sich die Design-Abteilung des Hauses in Sachen Fußball-Trikots schon seit längerem durch zum Teil gnadenlose Einfallslosigkeit aus. So wird in den allermeisten Fällen (siehe unten) einfach nur ein beliebiger "Blanko-Artikel" herangezogen, mehr oder willkürlich Farben hinzugefügt, und das Ergebnis dann als Vereinstrikot verkauft. Von Inspiration und Individualität keine Spur. Von Traditionsbewusstsein in Bezug auf den jeweiligen Klub erst recht nicht.

Aber vielleicht ist die Abteilung ja auch bloß personell unterbesetzt und daher mit so großen Begriffen wie Inspiration und Individualität heillos überfordert? Da erscheint es nur logisch, in Zukunft dem Kunden auch gleich noch die äußere Gestaltung der Produkte zu überlassen, damit man selbst mehr Zeit für offenbar wichtigeres übrig hat, wie z.B. sich absurd hohe Preise für seine Trikot-Kreationen auszudenken.

Aber wie bereits erwähnt, im Bereich Profifußball ist man im Hause Nike offenbar noch nicht ganz so weit, dem Kunden, hier also den Vereinen, zu gestatten das Design der eigenen Bekleidung selbst gestalten zu dürfen. Stattdessen quält man die Klubs und deren Anhänger lieber mit der einfallslosen corporate identity:

BVB-Weihnachtstrikot 2007  BVB-Weihnachtstrikot 2008

Torwarttrikot SV Wehen 2008/09  Away-Trikot FC Ingolstadt 2008/09

To be continued...

Freitag, 7. November 2008

Alle Jahre wieder

Recht zu haben ist schön. Besonders dann, wenn man etwas prognostiziert hat, das dann tatsächlich genauso eintritt. Dann fühlt man sich toll und kann sich selbst auf die Schulter klopfen, da man ja offensichtlich soooo intelligent und weise ist.

Es gibt allerdings Ausnahmen. Denn manchmal stellt sich heraus, dass man zwar Recht hatte, aber man fühlt sich dann trotzdem überhaupt nicht toll. Ganz selten kommt es sogar vor, dass man sich dann sogar regelrecht verarscht vorkommt, obwohl man das alles hatte kommen sehen. Und heute ist so ein Fall eingetreten.

Aber okay, ich breche diese äußerst konkrete Einleitung an dieser Stelle ab und komme endlich zur Sache: Am 12. August 2008 habe ich mich über die - neutral formuliert - Vielfalt an Trikots bei Borussia Dortmund ausgelassen. Besonders zu beachten ist der letzte Absatz, den ich an dieser Stelle gerne nochmal zitiere:

Über ein eventuelles UEFA-Cup-Trikot ist noch nichts bekannt - vielleicht hat man bei Nike und dem BVB auch etwas Angst davor, dass dieser Wettbewerb für die Schwarz-gelb-rot-weißen bereits Anfang Oktober nach nur zwei Spielen beendet sein könnte? Na, kein Grund zur Sorge, meine Herren, das nächste Weihnachtsfest kommt garantiert...

Dass die UEFA-Cup-Saison für den BVB bereits nach den beiden Spielen in der 1. Hauptrunde gegen Udinese Calcio leider schon beendet war, ist ja nichts neues. Ich weise an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber darauf hin. Und dass es auch 2008 wieder ein Weihnachtsfest geben wird, stellt für sich allein betrachtet auch noch keine besonders gewagte Prognose dar, ich weiß. Aber dass es in dieser Saison doch tatsächlich wieder so ein vollkommen dämliches "Weihnachtstrikot" von Borussia Dortmund geben wird, ist in der Tat eine Neuigkeit. Aber seht selbst:

 

Was für ein überaus hübsches Trikot! Und so kreativ! Mal was vollkommen neues!

Oder?

Zum Vergleich hier nun das bereits seit Saisonbeginn existierende und bislang ausschließlich im DFB-Pokal getragene "Away"-Trikot des BVB (links) und dazu das letztjährige "Weihnachtstrikot" (rechts):

Fällt euch was auf?

Okay, okay, es wird ja niemand gezwungen sämtliche Trikots erstens zu kaufen und zweitens dann auch noch anzuziehen, schon klar. Allerdings frage ich mich schon, ob diese wirklich ausgesprochen plumpen Versuche die Einnahmen im Bereich Merchandising zu erhöhen irgendwann mal aufgegeben werden. Aber solange es eine ausreichende Anzahl an Leuten gibt, die diese Verarsche mitmachen, wird das wohl nie passieren. Dabei werfe ich den Käufern des "Weihnachtstrikots" den Kauf an sich noch nicht mal vor. Schließlich kann hier jeder das kaufen und tragen, was ihm gefällt. Und wer angesichts der zahlreichen Berichte in einschlägigen Foren über die traditionell schlechte Verarbeitungsqualität dieser Trikots (Stichwort: Wappen löst sich, weil nur aufgedruckt) trotzdem unbedingt zuschlagen - und sich hinterher beschweren - muss, bitte sehr! Was mich als BVB-Fan, der sich dieser billig und zugleich teuren Merchandising-Scheiße (billig produziert, teuer verkauft) gerade noch so entziehen kann, aber trotzdem stört, ist der Umstand, dass die Mannschaft nun wohl wie jedes Jahr ein paar Spiele in diesen hässlichen und vollkommen überflüssigen Leibchen antreten muss und ich mich somit für die Mannschaft und meinen Verein gegenüber der gesamten Welt fremdschämen muss deswegen. Vielen Dank, Borussia Dortmund und Nike!

Dienstag, 12. August 2008

We are red, we are white, we are... what?!

Ich bin ein großer Fan von Fußballtrikots. Ich interessiere mich für ihr Design, ihren historischen Bezug zum jeweiligen Verein, die Werbung, die sie tragen, die verwendeten Materialien und obendrein bin ich in dem Zusammenhang auch noch höchst abergläubisch: Welches Trikot bringt Glück? In welchem Dress spielt (m)eine Mannschaft offenbar besonders gut?

Es ist wohl nicht übertrieben, wenn man behauptet, dass das Tragen eines bestimmten Trikots für viele Fußballfans identitätsstiftend wirkt, vielleicht sogar stärker als beim schon viel länger verbreiteten Schal. Mit einem Trikot rückt mancher Fan noch näher an seine Lieblingsmannschaft oder seinen Lieblingsspieler heran, schließlich tragen beide das gleiche Outfit.

Ein Blick in die Fankataloge der Profiklubs oder auf die Masse an - mitunter exotischen - Angeboten in eBays Fußball-Fanshop genügt vollkommen, um zu erkennen, dass es sich beim sog. Trikot-Merchandising um eine riesige Einnahmequelle für Vereine und Sportartikelhersteller handelt. Speziell "mein" Verein Borussia Dortmund tut sich auf diesem Gebiet seit Jahren besonders hervor: der - letztlich gescheiterte - Versuch mit einer eigenen Ausrüsterfirma (goool.de) an mehreren Stellen der Vermarktungskette gleichzeitig (noch mehr) Geld zu verdienen, schließlich gefolgt von der öffentlich zelebrierten Rückkehr zum alten Ausrüster (Nike), illustriert das Streben nach höheren Einnahmen auf diesem Gebiet ganz gut.

Dazu gehört scheinbar selbstverständlich auch, dass man sich als Fußballverein Kapitalgesellschaft keinesfalls darauf beschränkt pro Saison lediglich ein neues Trikot unter die Leute zu bringen, sondern in der Regel mindestens zwei Jerseys anbietet. Gängige Praxis ist hierbei u.a. die Unterscheidung zwischen Ausweich- und Auswärtstrikot, oder auch der Grundsatz, dass bei Auftritten in internationalen Wettbewerben ein anderes Trikot getragen werden muss als z.B. in der Bundesliga.

Wie bereits angedeutet, ist Borussia Dortmund auf diesem Gebiet seit Jahren besonders kreativ und kommt in der Regel auf vier neue Trikots pro Saison! Neben dem sog. Heimtrikot ("Home"), darunter das äußerst umstrittene gelb-weiß gestreifte der Saison 2006/07, gibt es selbstverständlich ein Auswärtstrikot ("Away"), oftmals ein weiteres Ausweichtrikot ("3rd Jersey") und sogar ein - Achtung! - sog. Weihnachtstrikot! Jaja, sowas gibt es nur beim BVB! Dieses Shirt wird dann in den letzten paar Spielen vor der Winterpause getragen und ist wohl eine Art Merchandising-Stunt, da man in den letzten Jahren ja schlecht ein ChampionsLeague-Trikot anbieten konnte... Dementsprechend war man sich in der letzten Saison auch nicht zu schade extra für das DFB-Pokal-Endspiel mit einer weiteren einmaligen Kreation aus dem Hause Nike aufzulaufen. Einmalig ist hierbei auch das Stichwort, denn meistens handelt es sich bei diesen Super-Spezial-Trikots um sog. Standard-Templates, die Nike auch anderen Vereinen Kunden anbietet - lediglich die Farbkombination und das jeweilige Vereinswappen das Branding wird angepasst.

Für die kommende Saison hat man sich bis jetzt immerhin schon wieder drei neue Outfits einfallen lassen:

 

Über ein eventuelles UEFA-Cup-Trikot ist noch nichts bekannt - vielleicht hat man bei Nike und dem BVB auch etwas Angst davor, dass dieser Wettbewerb für die Schwarz-gelb-rot-weißen bereits Anfang Oktober nach nur zwei Spielen beendet sein könnte? Na, kein Grund zur Sorge, meine Herren, das nächste Weihnachtsfest kommt garantiert...